AI-Breakdown | KW 39 – Lernen, Krankheiten & Jugendschutz
AI-Breakdown | KW 39 – Lernen, Krankheiten & Jugendschutz
Auch diese Woche gab es wieder zahlreiche Neuigkeiten aus der aufregenden Welt der Künstlichen Intelligenz. Von bahnbrechenden Erfolgen in der Wissenschaft über neue Werkzeuge für den Alltag bis hin zu wichtigen Diskussionen über die Zukunft des Lernens: Hier findet ihr eine kompakte Zusammenfassung aller Höhepunkte.
Die Zukunft des Lernens: Eine neue Ära beginnt
Demis Hassabis: Lebenslanges Lernen ist der Schlüssel. Der Chef von Google DeepMind, betonte, dass in einer von KI geprägten Welt die wichtigste Fähigkeit sei, zu lernen, wie man lernt. Da der Wandel durch KI so rasant ist, müssen sich Fachkräfte und Studierende darauf einstellen, sich kontinuierlich weiterzubilden, um erfolgreich zu sein. Die Zeit, in der eine einmal erlernte Fähigkeit für zehn Jahre ausreichte, ist vorbei. https://apnews.com/article/greece-google-artificial-intelligence-hassabis-85bff114c30cbea4b951ab93dcc1e6d1
Durchbrüche in Wissenschaft und Medizin
Chinas „gehirnähnliche“ KI: 100-mal schneller auf eigenen Chips
Chinesische Forscher haben mit „SpikingBrain 1.0“ ein KI-System entwickelt, das die Arbeitsweise menschlicher Neuronen nachahmt. Es läuft vollständig auf heimischen MetaX-Chips und erzielt dabei eine enorme Geschwindigkeitssteigerung. Das Modell aktiviert Neuronen gezielt, statt wie üblich ganze Netzwerke, und benötigt dabei nur einen Bruchteil der Trainingsdaten herkömmlicher Modelle. https://arxiv.org/pdf/2509.05276
Harvard-KI hilft, Krankheiten in Zellen umzukehren
Forscher der Harvard Medical School haben „PDGrapher“ entwickelt, ein kostenloses KI-Modell, das Kombinationen aus Genen und Medikamenten findet, um kranke Zellen wieder in einen gesunden Zustand zu versetzen. Anstatt einzelne Wirkstoffe zu testen, analysiert das Werkzeug das komplexe Zusammenspiel zellulärer Signale und liefert Ergebnisse 25-mal schneller als bisherige Systeme. https://hms.harvard.edu/news/new-ai-tool-pinpoints-genes-drug-combos-restore-health-diseased-cells
KI sagt Krankheitsrisiken für über 1.000 Leiden voraus
Das europäische Forschungsprojekt „Delphi-2M“ kann auf Basis von Krankenakten das individuelle Risiko für mehr als 1.000 Krankheiten bis zu 20 Jahre im Voraus berechnen. Das System lernte aus den Gesundheitsdaten von 400.000 Patienten und erkennt frühe Warnzeichen für Leiden wie Krebs oder Diabetes. https://www.nature.com/articles/s41586-025-09529-3
KI entwirft erstmals funktionsfähige Virengenome
Ein Meilenstein in der computergestützten Biologie: Forscher in Stanford haben eine KI namens „Evo“ darauf trainiert, gänzlich neue Viren zu entwerfen, die Bakterien erfolgreich infizieren und abtöten können. Diese künstlich geschaffenen Viren konnten sogar Abwehrmechanismen durchbrechen, an denen natürliche Viren scheiterten. https://arcinstitute.org/news/hie-king-first-synthetic-phage
Neues von den Tech-Giganten
Einblicke in die KI-Nutzung von OpenAI und Anthropic
Neue Daten zeigen, wie Millionen von Menschen KI einsetzen. Während Nutzer von Claude sich stark auf das Programmieren konzentrieren, wird ChatGPT vermehrt zum Schreiben und zur Entscheidungsfindung genutzt. Interessant ist der starke Anstieg der privaten Nutzung von ChatGPT, die mittlerweile 73 % der Anfragen ausmacht. Eine Analyse, warum Deutschland damit vor einem Dilemma steht, hatte ich gestern geteilt. https://www.anthropic.com/research/anthropic-economic-index-september-2025-report https://cdn.openai.com/pdf/a253471f-8260-40c6-a2cc-aa93fe9f142e/economic-research-chatgpt-usage-paper.pdf
OpenAI stellt GPT-5 Codex für autonomes Programmieren vor
Mit GPT-5 Codex hat OpenAI ein spezielles Programmiermodell veröffentlicht, das seine Rechenleistung je nach Komplexität der Aufgabe anpasst. Es kann einfache Fehler in Sekunden beheben oder mehrere Stunden an komplexen Softwareproblemen arbeiten. Integrierte Prüfmechanismen helfen dabei, kritische Fehler im Code zu finden. https://openai.com/index/introducing-upgrades-to-codex/
OpenAI führt Jugendschutz bei ChatGPT ein
Als Reaktion auf wachsende Bedenken führt OpenAI neue Schutzmaßnahmen für jugendliche Nutzer ein. Dazu gehören eine automatische Alterserkennung und eingeschränkte Funktionen für Minderjährige. Eltern erhalten zudem die Möglichkeit, Konten zu verknüpfen und bei erkannten psychischen Krisen benachrichtigt zu werden. https://openai.com/index/building-towards-age-prediction/
Smarte Brillen von Meta mit neuronaler Steuerung
Meta hat neue Datenbrillen vorgestellt, darunter ein Modell, das sich mit einem „Neural Band“ koppeln lässt. Dieses Armband erkennt Muskelsignale im Handgelenk, noch bevor eine Bewegung sichtbar wird, und ermöglicht so eine subtile Steuerung der Brille durch kleinste Fingergesten. https://www.youtube.com/watch?v=WuTJkFvw70o
KI-Modelle von OpenAI und Google gewinnen Programmierwettbewerb
Bei den ICPC World Finals, einem der wichtigsten Programmierwettbewerbe für Studierende, haben KI-Systeme die menschlichen Teilnehmer übertroffen. Ein GPT-5-Modell von OpenAI löste alle zwölf Aufgaben fehlerfrei, während Googles Gemini 2.5 ebenfalls eine Goldmedaille errang. https://x.com/MostafaRohani/status/1968360976379703569
Google integriert Gemini direkt in den Chrome-Browser
Google rollt Gemini für alle Desktop-Nutzer in den USA direkt im Chrome-Browser aus. Ein neuer Knopf ermöglicht die Analyse von Inhalten über mehrere geöffnete Tabs hinweg, ohne das Fenster wechseln zu müssen. Bald soll eine Funktion folgen, die komplexe, mehrstufige Aufgaben wie Einkäufe oder Terminbuchungen autonom erledigt. https://blog.google/products/chrome/new-ai-features-for-chrome/
Wohin geht die Reise?
Die Entwicklungen dieser Woche zeigen eindrucksvoll, wie KI nicht nur menschliche Fähigkeiten in speziellen Domänen wie dem Programmieren übertrifft, sondern auch beginnt, die Grundlagen der wissenschaftlichen Entdeckung neu zu definieren. Die Fähigkeit, eigenständig zu lernen und sogar biologische Systeme zu entwerfen, wirft spannende Fragen für die Zukunft auf.
Wir lesen uns wie immer bei der nächsten Ausgabe – und bis dahin gilt: Bleibt neugierig!
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